Mittwoch, 8. Oktober 2008

Die Rückseite des Abschieds


Der letzte Tag in Peru: Lima, Centro Cultural Garcilaso de la Vega, Ausstellung José Miguel Tola "Amores y desvaríos"

Funkstille im Blog seit zwei Wochen. Das war die Abschiedsphase, abschiednehmen von Freunden und Freundinnen in Huanchaco und Trujillo, von meinem Leben in Peru. Abschiednehmen von den wohlvertrauten täglichen Wegen. In Huanchaco war das mein Gang am Meer entlang, vorbei an den Caballitos de Totora, den Schilfbooten der Fischer, wo fangfrisch Fische und Krebse verkauft werden und am Mittag müde, barfüßige Fischer im Sand liegen und schlafen. Oder der Weg durch die engen Dorfstrassen, wo aus immer den gleichen Häusern laute Cumbiamusik schallte, egal zu welcher Tageszeit. Adios sagen musste ich Chan Chan, auf meiner letzten Fahrt im Combi von Huanchaco nach Trujillo. Von der einstigen Grossstadt der Chimukultur zeugen unter Wüstensand begrabene Tempelanlagen und Mauerreste , die öffentlichen Kleinbusse fahren direkt durch dieses Areal.

Seit einer Woche bin ich zurück in Deutschland, ich vermisse die staubige Trockenheit der nordperuanischen Wüste, das Brandungsgeräusch des Meeres in der Nacht. Es ist Herbst, eine Jahreszeit ist mir verloren gegangen. Die Luft riecht anders hier, nach Erde und Blättern. Und nach Feuchtigkeit. Das Rot, Gelb und Orange der Bäume stimmt mich heiter, auch dass mich Freunde und Familie vermisst haben, versüsst mir den Abschied von meinem peruanischen Leben.
Die Rückseite des Abschieds: Adios Perú, willkommen Deutschland!