Donnerstag, 31. Juli 2008

Camino a Mollepamba / Ecuador

Der Weg nach Mollepamba
Nach dem Fruehstueck mache ich mich auf nach Mollepampa. Der Weg steigt von Vilcabamba aus steil an. Es wird stiller, je weiter ich mich vom Dorf entferne, nur das Wehen des Windes und Vogelstimmen begleiten mich. Es ist heiss, in der Ferne, ueber den Bergen des Podocarpus-Nationalparks haengen dichte, graue Wolken. Dort oben regnet es taeglich, Regenschleier verdecken die Gipfel der Berge. In Vilcabamba kommt der Regen nur selten an. Die Wege sind staubig, Windboeen lassen Staubwolken aufwirbeln.
Auf dem Rueckweg aufgeregtes Vogelgezwitscher, gleich drei verschiedene Vogelarten ueberraschen mich. Die Kleinste ist zugleich die Schoenste: feuerrotes Gefieder an Kopf, Brust und Bauch leuchtet im Kontrast zur staubbedeckten Vegetation. Nur die Schwanzfedern sind von schwarz-gruener Faerbung.




Der Weg fuehrt mich an einem Bewaesserungskanal entlang, am Wegrand einfache Haeuschen, von Zaeunen aus Yuccapflanzen begrenzt. Ueppige, dunkelgruene Vegetation, Bananenstauden, Maniokfelder, Zuckerrohr, dazwischen leuchten rotviolette Bougainvillen.
In der Nacht sind diese Wege besonders schoen: der hell leuchtende Sternenhimmel reicht aus, um mir den Heimweg vom Dorf aus zu weisen. Keine Strassenbeleuchtung stoert. Keine Wolke verdeckt die kosmische Pracht, die Milchstrasse zieht sich in einem weiten Bogen ueber den Nachthimmel. Nur die schwebenden Blinklichter der Leuchtkaefer machen dem Blitzen und Funkeln der ungezaehlten Sterne ein wenig Konkurrenz.




Sonntag in Vilcabamba / Ecuador

Rodeo Criollo

Montag, 28. Juli 2008

Montag, 14. Juli 2008

Immer wieder Micro

ich sehe dich. siehst du mich?

Samstag, 5. Juli 2008

Ventanillas de Otuzco


ich bin in cajamarca, der provinzhauptstadt des nordperuanischen berglandes auf 2750 metern höhe. hier wurde der inka atahualpa von den spaniern hingerichtet, obwohl er sein versprechen eingehalten hatte und jeweils einen raum bis unter die decke mit silber und einmal mit gold hat anfüllen lassen. die konquistadoren nahmen die edelmetalle und sein leben. für die inka hatte gold keinen monetären wert, sondern diente ausschliesslich rituellen und dekorativen zwecken.
8 km ausserhalb der stadt über einem grünen tal liegt die präinkagrabstätte von otuzco. etwa einhundert kleine grabnischen, in denen nur schädel und knochen bestattet wurden. nachdem die toten per erdbestattung auf einem anderen friedhof beigesetzt worden waren, grub man nach einer weile die knochen aus, und bestattete sie in den grabhöhlen von otuzco zum zweiten mal. die geringe anzahl der nischen, und die tatsache, dass der friedfof über 2500 jahre genutzt wurde, lässt vermuten, dass hier nur die überreste ausgewählter personen beigestzt wurden. die grabstätte wurde bereits zur zeit der konquista von den spaniern geräumt.

Apacatemil. Der Gott des Blitzes und des Wassers.

Foto: Hananpacha
cumbemayo. agua fino auf spanisch. glitzernde fels – und graslandschaft auf 3500 metern höhe. jeder schritt wird von einem leichten schwindelgefühl begleitet. ich bin dem himmel nah. und glücklich. vielleicht liegt es an der dünnen luft?
in den spalten der felsformationen verbergen sich ritzzeichnungen, symbole wie halbmond, kreuz und spirale. hier oben wird ein heiligtum des apacatemil vermutet, wahrscheinlich aus der zeit um 100 v. chr. , der chavin kultur zugehörig. aus dieser zeit stammt auch der aquädukt, in stein gehauene senkrechte wände, auch hier finden sich wieder in den fels geritzte symbole. die hydraulik des wasserkanals funktioniert noch heute. eine beeindruckende arbeit, senkrechte, exakt, nur mit obsidianwerkzeugen bearbeitete felswände.


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Ockerfarbene Stille


valle de tucume. staubnebel und ruhe. sechsundzwanzig lehmpyramiden, die groesste, die huaca larga, erstreckt sich auf einer länge von 700 metern, 280 metern breite und 30 metern höhe. die sechsunzwanzig adobebauten sind überreste der hauptstadt tucume , im 10. jahrhundert n.chr. mittelpunkt der lambayeque kultur. die pyramiden dienten religiösen, rituellen, politischen und wohnzwecken. heute sind sie zu einem teil der landschaft geworden. die erosion hat kanten, rampen und plattformen abgerundet, die wände sind von rinnen durchzogen, in denen das mauerwerk aus luftgetrockneten ziegeln sichtbar wird. zu zeiten der ursprünglichen bewohner regnete es deutlich seltener als heute, das el niňo – phänomen mit starken regenfällen in der ansonsten trockenen wüste nordperus, tauchte in viel grösseren zeitabständen auf. erforscht wird bisher nur die grösste pyramide im tal von tucume.
welche geheimnisse mögen wohl unter den lehmziegeln der anderen bauten schlummern ?

Chiclayo. Die Farbe rot.

Foto: Hananpacha

ich bin hungrig. auf der suche nach einer chifa, das sind die chinarestaurants in peru, laufe ich durch chiclayos enge strassen. abendlicher dichter verkehr. die gelben ticos, asiatische kleinwagentaxis, schieben sich stossstange an stossstange über kopfsteinpflaster.
endlich. in einer seitenstrasse der quirligen avenida balta werde ich fündig. eine gruppe von menschen vor dem eingang der chifa kündet von der qualität des essens. warten scheint sich hier zu lohnen. ich reihe mich ein.
rote tischdecken, die chefin an der theke trägt einen leuchtend roten pullover, die lippen rot geschminkt. sie lächelt mich an. lachendes pfirsichgesicht. ich bestelle huhn mit pfirsichen in ...roter, süsser sosse. nur die inkakola vor mir auf dem tisch leuchtet neongelb.

Von null auf dreitausend 3. Teil

Foto: Hananpacha
die landschaft am talrand wird welliger, jetzt sehe ich maisfelder anstelle von reis. die luft, die durch die geöffnten fenster strömt ist frisch, das schwitzen hat ein ende.
woher nur dieser leichte schwindel kommt? nach kurzem erhalte ich die erklärung, ein schild verkündet das erreichen der passhöhe bei 3008 meter.
von null auf dreitausend in acht stunden.
inzwischen ist es dunkel geworden, unter uns in einem weiten hochtal liegt unser ziel: cajamarca.

Von null auf dreitausend 2.Teil

Foto: Hananpacha

das tal wird enger, reisfelder tauchen auf. kleine terrassen mit reis in unterschiedlichen wachstumsphasen. abgeerntete felder, hier stehen nur noch die gelben büschel, gerade bepflanzte areale sehe ich, noch winzige grüne pflänzchen. intensiv sattgrün leuchten die weiter entwickelten reisfelder. ich sehe bauern, die mit einem ochsengespann die erde pflügen. ein staussee taucht auf. seinem ufer folgen wir für mindestens eine halbe stunde. blauer himmel , seine reflexion lässt die wasseroberfläche türkis schimmern. es ist wärmer geworden, keine wolke verdeckt mehr die sonne. der küstennebel ist verschwunden. immer höher hinauf kämpft sich der bus, die strasse ist schlecht, nur wenige abschnitte sind asphaltiert. der bus überquert eine schmale hängebrücke, langsam schaukelnd passieren wir einen bachlauf.

Von null auf dreitausend 1.Teil

Foto: Hananpacha
start in chiclayo, auf meereshöhe. wir verlassen die stadt, und da ist sie wieder, meine inzwischen geliebte wüste. sie betört mich mit ihrer staubigen stille. erst allmählich wandelt sich die landschaft, wir folgen einem flusstal, gesäumt von feldern und weiden. ich sehe baumwolle, zuckerrohrpflanzungen, fruchtbäume.