Donnerstag, 24. April 2008

huacas im zuckerrohrland


huaca el brujo foto: hananpacha
panamerikana richtung norden, die farben der nordperuanischen wueste beruhigen mich. grau, ocker, hellbraun. der himmel staubfarben. es ist warm, durch die geoeffneten wagenfenster wirbelt lauer wind. wir sind auf dem weg zum archaeologischen komplex el brujo, 60 km noerdlich von trujillo. drei lehmpyramiden im chicamatal, ueberreste preinkaischer hochkulturen.
der wagen biegt von der panamerikana norte ab auf staubige nebenstrassen, die naechsten kilometer fuehren durch nicht enden wollende zuckerrohrfelder. die plantagen sind eine hinterlassenschaft der spanischen kolonisten, hier, wo sich vormals dichte waelder erstreckten, wogt seit jahrhunderten das gruene meer des zuckerrohrs. die pflanze kann das ganze jahr hindurch geerntet und neu ausgebracht werden, vor der ernte wird das blattwerk abgebrannt. schwarz wie schornsteinfeger kommen die arbeiter aus den feldern. nicht nur russ wartet in den pflanzungen, auch insekten und schlangen. eine harte arbeit.
nach fast zwei stunden staubiger fahrt auf holprigen wegen ist die huaca de cao viejo erreicht, eine von drei lehmpyramiden mitten im nirgendwo der peruanischen wueste, nahe am pazifik, ganz unscheinbare erdfarbenene huegel, die nicht vermuten lassen, dass sich hier beeindruckende zeugnisse frueher hochkulturen verbergen. im jahr 2006 sorgte die entdeckung einer frauenmumie in der huaca de cao viejo fuer eine archaeologische sensation: die aussergewoehnlich gut erhaltene mumie einer 20 bis 25 jaehrigen frau, deren grabbeigaben auf eine hohe gesellschaftliche position schliessen lassen, wurde vor 1700 Jahren in der huaca bestattet. ihr rechter unterarm ist ueber und ueber mit schlangen, spinnen und geheimnisvollen zeichen taetowiert. sie soll eine herrscherin und/oder schamanin der mochica gewesen sein.
im august 2008 wird ein museo de sitio eroeffnet werden, in dem auch die mumie der señora de cao zu sehen sein wird. dann wird sich die staubige anreise von trujillo aus noch mehr lohnen.

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