Montag, 25. August 2008

Die Legende der Machukuna

Joan Louis "Pallaq" , Oel auf Leinwand , Peru 2008

In den Tälern der Anden gibt es viele Höhlen und manche von ihnen enthalten Zeugnisse und knöcherne Überreste der früheren Bewohner. Ihr Name ist Machukuna. Sie gelten als die ersten Bewohner dieser Regionen .
Die Machukuna verehrten eine matt scheinende, kupferfarbene Sonne, und Killa, den Mond. Sie fühlten sich so mächtig, dass sie versuchten, den Kupfersonnengott zu besiegen, der sie dafür mit Ninapara, einem Feuersturm, bestrafte.
Viele von ihnen flohen tief hinein in entfernte Höhlen, wo sie bis ans Ende ihrer Tage leben mussten.

Ňaupa Machukuna. Die Legende.
Es gab eine Zeit, in der die Sonne nicht existierte. Auf der Erde lebten Menschen, die allein mit der Kraft ihrer Gedanken Felsen bewegen konnten. Sie waren im Stande, den Berggipfeln eine neue Form zu verleihen. Das geschah ausschliesslich durch die Energie ihrer Gedankenblitze.
Killa, der Mond, beleuchtete mit seinem halben Licht nur schwach das Tun dieser Wesen, die Ňaupa Machukuna genannt wurden.
Eines Tages bot ihnen Ruak, der Schöpfergott und Höchste der Apus, seinen Schutz und Unterstützung, an. Die arroganten Machukuna lehnten empört ab, dass sie seiner Hilfe nicht benötigten. Sie wähnten sich bereits allmächtig.
Irritiert über eine solch überhebliche Antwort, erschuf Ruak die Sonne und befahl ihr, am Himmel aufzusteigen. Verängstigt und geblendet von solch hellem Licht suchten die Machukuna Zuflucht in kleinen Lehmhäusern und Höhlen. Die Hitze der Sonne trocknete ihre Körper aus und ließ ihre Muskeln schrumpfen.
Seit dieser Zeit leben die Machukuna in Höhlen, die sie nur nach Sonnenuntergang oder bei Neumond verlassen können.


Nach einer Erzählung von Juan Nuňez del Prado aus dem Buch „Pachamama´s Children“ von Carol Cumes und Rómulo Lizárraga Valencia, 1995
Übersetzung aus dem Amerikanischen: Ute Petsch
Mehr Bilder des peruanischen Malers Joan Louis und Informationen zu seiner Arbeit auf : http://www.joanlouis.com/

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