Cascas, in meiner Erinnerung verknüpft mit Wein, Sonne, Wärme, und viel Natur. Das Dorf liegt in der Sierra der nordperuanischen Provinz Gran Chimu auf 1200 Metern Höhe. Eine dreistündige Busfahrt auf holprigen, staubigen Straßen trennt Cascas von Trujillo. Touristisch ist der Ort noch kaum erschlossen. Und hat viel zu bieten: Wanderungen in einsame Taeler, an Weinbergen, Orangenbaeumen, kleinen Kokapflanzungen oder den Waeldern des duftenden Palo Santo Baumes entlang. Oder ausgedehnte Touren zu den Lagunas de Chompin oder zur Laguna de Kuan. Archaeologisch interessant sind die fuenftausend Jahre alten Felsmalereien von Alto Chepate oder die Felsritzungen von Cojitambo. Fluesse mit natuerlichen Badebecken laden ein sich abzukuehlen. Wer es waermer mag besucht die Thermalbaeder Baños Chimu etwa eine Stunde von Cascas entfernt.

Don Ignazio Pumayalla brachte Mitte der siebziger Jahre die ersten Weinreben nach Cascas. Und das in einer etwas abenteuerlichen Aktion. Damals arbeitete er als Peon auf einer Hazienda, die bereits Weinanbau betrieb. Sein Patron versprach Ignazio 350 Weinreben als Starkapital fuer einen eigenen Weinberg in seinem Heimatdorf Cascas. Der Patron verstarb, seine Erben wollten vom Versprechen des Vaters nichts mehr wissen. Doch Don Ignazio wusste sich zu helfen. Nacht fuer Nacht schmuggelte er in Petates, das sind die traditionellen Schilfgrasmatten Nordperus, eingerollte Pflanzen von der Hazienda, bis er seine dreihundertfuenfzig Reben zusammen hatte. Und begruendete damit den Weinanbau in Cascas.
An einem sonnigen Morgen durfte ich einen seiner Weine probieren. Suess, mit den Schalen von Orangen und Ananas aromatisiert. Genau das Richtige fuer eine kleine Weinprobe vor dem Fruehstueck!
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